Hydraulische Spanntechnik
222 Ventil-Technologie Verwendung von Hydraulikventilen 2 Drucküberwachung Druckbegrenzungsventil Der am weitesten verbreitete Ventiltyp zur Drucküberwachung ist das Druckbegrenzungsventil. Dieses Ventil wird verwendet, um den Druck im hydraulischen Kreislauf auf einen Höchstwert zu begrenzen. Ein solches Ventil sollte in jedes Hydraulik system eingebaut werden, damit der maximale Sicherheitsdruck des Kreislaufs begrenzt wird. Wenn es in einem System eingesetzt wird, dann sollte zunächst die Konstruktion durchdacht werden, denn das Ventil ist tritt nicht sofort in Aktion. Wenn sich der Druck dem Höchstwert nähert, dann lässt das Ventil zunächst nur eine geringe Ölmenge durchfließen. Erst wenn sich das Ventil weiter öffnet, kann die gesamte Ölmenge durch das Ventil hindurchfließen. Praktisch gesehen heißt das, dass das Druckbegrenzungsventil nicht zuerst mit einer Handpumpe eingestellt und dann mit einer Leistungspumpe verwendet werden darf und umgekehrt. Der Aktionspunkt würde variieren. Wenn ein solches Ventil in einer Anlage zusammen mit einem Druckschalter eingesetzt wird, sollte eben wegen dieser Funktionsweise die Druckeinstellung des Druckschalters mindestens 35 bar unterhalb des Wertes gewählt werden, bei der sich das Druckbegrenzungsventil öffnen soll. Damit wird aufgrund des geringen Druckverlustes durch das Druckbegrenzungsventil ein schneller Takt des Motors an der Pumpe vermieden. Wenn die Druckeinstellungen in einem engeren Bereich vorgenommen werden müssen, dann sollte der Druckschalter den Druck im System überwachen und zwischen der Pumpe und der Anlage sollte ein Rückschlagventil eingesetzt werden. Auf diese Weise kann der Druck an der Pumpe durch das Druckbegrenzungsventil abfallen und der Druck im System, das mittels eines Druckschalters überwacht wird, über das Rückschlagventil dennoch gehalten werden. Folgeventil Mit diesem Ventil wird die Reihenfolge überwacht, in der verschiedene Teile des hydraulischen Kreislaufs in Aktion treten. Es bestimmt die Reihenfolge der Aktionen. In der Praxis heißt das, wenn in einem Teil des Kreislaufs der eingestellte Druck erreicht ist, der dem Folgeventil entspricht, dann öffnet sich dieses und Öl kann in einen sekundären Teil des Kreislaufs fließen. Wenn dann der Volumenstrom in den sekundären Teil des Kreislaufs beginnt, bleibt der Druck im ersten Teil des Kreislaufs auf dem eingestellten Wert und ermöglicht somit beispielsweise, dass der Nenndruck in einer Werkstückbefestigung ebenso gehalten wird wie im Schwenkspannzylinder. Folgeventile von Enerpac verfügen über eine Kontrolle des freien Rücklaufs, das heißt, dass keine zugeschaltete Aktion eingeleitet wird, wenn der Kreislauf entlastet wird. Dennoch gibt es eine kleine Überhangfeder, die sich bei etwa 2 bar öffnet. Damit wird eine positive Absperrung gewährleistet, wenn das Ventil die zugeschaltete Aktion in Vorwärtsrichtung einleiten muss. Falls mehrere Folgeventile eingesetzt werden, so sind diese parallel und nicht in Reiche anzuordnen. Falls sie in Reihe angeordnet würden, so würden die Überhangfedern von 2 bar den Fluss in akkumulativer Weise einschränken. Wenn zum Beispiel drei Ventile verwendet würden, dann würde etwa 3 x 2 = 6 bar Gegendruck auf die Komponenten ausgeübt werden, die sich innerhalb des Systems hinter dem Folgeventil befinden. Bei einem System mit einem Druck von 350 bar mag dieser Druck nicht groß erscheinen, so ist er doch allemal ausreichend, um einen einfachwirkenden Schwenkspannzylinder am Entspannen zu hindern oder er könnte die Ursache dafür sein, dass eine Werkstückbefestigung nicht vollständig entlastet wird und damit für das nächste Werkstück nicht wieder entsprechend eingestellt wird. Druckreduzierventil Wie aus dem Namen ersichtlich, wird von diesem Ventil der Druck in einem zweiten Teil des Kreislaufs auf einen niedrigeren Wert herabgesetzt. Das ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn die Leistung eines Schwenkspannzylinders, der über einer Werkstückbefestigung eingesetzt werden soll, reduziert werden muss. Das Druckreduzierventil lässt automatisch einen Druckverlust hinter dem Ventil zu, indem es eine sehr kleine Menge Öl in den zweiten Kreislauf hinüber lässt. Diese Druckdifferenz, die ab dem ersten Schließen des Ventils bis zu dem Punkt, wenn es sich wieder öffnet, um erneut Druck zu geben, wird als „Totzone“ des Ventils bezeichnet. Beim Druckreduzierventil von Enerpac liegt diese Totzone zum Beispiel bei etwa 5 % des Systemdrucks. Wenn der Systemdruck 210 bar beträgt und der reduzierte Druck 140 bar, dann würde der Druck im zweiten Teil des Kreislaufs auf 5 % des Systemdrucks fallen müssen [0,05 x 210 = 10,5 bar], ehe sich das Ventil öffnet. In diesem Fall würde der Druck im zweiten Teil des Kreislaufs auf 127,5 bar fallen, bevor sich das Ventil öffnet und einen Ölfluss in den zweiten Teil des Kreislaufs ermöglicht, um damit den Druck wieder auf 140 bar zurück zu führen. Dieses Ventil ermöglicht diese Funktion nur in eine Richtung, wobei der Fluss in die entgegengesetzte Richtung frei erfolgen kann, damit Zylinder sich entspannen oder Werkstückbefestigungen sich lösen können. Collet-Lok ® -Produkte Schwenkspannzylinder Abstützzylinder Druck-/Zugzylinder Pumpenaggregate Ventile Palettenkomponenten Systemkomponenten Gelbe Seiten
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